Ich bin Lisa, 24 Jahre alt und komme aus dem Münsterland. Seit mehreren Jahren bin ich der Portrait- und Familienfotografie verfallen. Diese hat sich mittlerweile zu einer richtigen Leidenschaft und einem Teil meines Lebens entwickelt. Seit 2012 fotografiere ich nebenberuflich und gebe ebenfalls Workshops und Coachings zur Portraitfotografie. Ich liebe meine Arbeit, Menschen mit meinen Bildern glücklich zu machen und authentische und natürliche Momente für immer festzuhalten!
Ich weiß noch, wie ich damals zur Fotografie gekommen bin. Meine ersten Gehversuche habe ich in der Tierfotografie gemacht. Über ein Fotografie Forum haben regelmäßig Usertreffen stattgefunden, die ich anfangs noch mit meiner kleinen Digitalkamera besucht habe (die wohl schlechter ist als jedes Smartphone heutzutage!). Ich stand da also, jung und hilflos, neben all den wunderbaren Fotografen mit den großen Spiegelreflexkameras. Eingeschüchtert wie ich war, war ich ebenfalls umso glücklicher, dass mir viele Fotografen Ratschläge gegeben haben, welche Kamera ich mir kaufen kann, wie ich das Bild besser aufbauen kann, welche Einstellung sinnig sind. Wieso ich das erzähle? Ich glaube, wenn jemand fragt „Wie hast du gelernt so zu fotografieren?“ wird meine Antwort immer sein „Durch viele andere Fotografen!“. Ich bin so dankbar, Fotografen kennengelernt zu haben, die offen und hilfsbereit sind, mit denen ich mich austauschen und dabei super viel lernen kann. In der heutigen Zeit, gibt es leider sehr viel Konkurrenzdenken. Die Menschheit strebt danach immer besser, erfolgreicher und zielstrebiger zu werden, wobei leider viele auch dazu neigen recht egoistisch und auf das eigene Wohl bedacht zu sein.
Ich persönlich bin der Ansicht, dass gerade die Fotografie so ein kreativer und wunderschöner Bereich ist, indem man viel voneinander lernen kann! Ich genieße es total, gerade durch die sozialen Netzwerke mit vielen Fotografen im Kontakt zu stehen, mit denen ich Informationen austausche, diskutiere und wir uns gegenseitig helfen. Ich persönlich habe absolut kein Problem damit Informationen zu verraten, z.B. welche Einstellungen ich hatte, welches Equipment ich nutze, wie ich ein Bild bearbeitet habe o.A. . Ich gebe auch super gerne Tipps wie ich mit Modellen umgehe, wo ich fotografiere und wie ich Posen aufbaue. Nur weil ich diese Informationen weitergebe erstelle ich ja keine Kopie von mir. Also – was soll passieren? Im besten Falle bekomme ich von dem anderen Fotografen ebenfalls super Informationen und Tipps, die ich für meine Art der Fotografie wieder nutzen kann. In der letzten Zeit habe ich immer wieder mit einem befreundeten Fotografen zusammengearbeitet. Wir hatten dasselbe Modell, dieselbe Location, nachher hat er sogar mit meiner Kamera und meinem Objektiv fotografiert. Dennoch sind unsere Bilder grundlegend verschieden, weil doch jeder seine eigene Art und seinen eigenen kreativen Aspekt mit einbaut. Und ganz im Ernst? Im schlimmsten Falle sind die Bilder vom anderen Fotografen dann wesentlich besser als meine. Aber da kann er dann nichts für. Wenn jemand meine Tipps so gut umsetzt und deutlich besser wird, dann muss ich halt an mir selbst arbeiten und auch wieder einen Gang zulegen.
Ich möchte mit diesem Beitrag einfach nochmal dafür danken, dass ich so wunderbare Menschen kennenlernen durfte (viele auch z.B. einfach über Facebook), die immer wieder im Austausch stehen und man sich gegenseitig so wunderbar hilft und ergänzt. Lasst euch von diesem ganzen Konkurrenzdenken nicht packen, nutzt die Chance der Masse und lernt voneinander! Wer in der heutigen Zeit nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist und als Einzelkämpfer probiert durchzukommen, der kommt doch schnell an seine Grenzen? Am Schluss verbindet uns doch alle nur die eine Leidenschaft zur Fotografie, die jeder auf seine eigene Art und Weise auslebt!
*************************
Du möchtest auch einen Gastbeitrag auf meinem Blog verfassen? Schreibe mir eine Email an kontakt@ninaschnitzenbaumer.com mit deinem Thema, dann besprechen wir alles und schauen, ob deine Idee passt. Melde dich außerdem zu meinem Newsletter an, um ab sofort aktuelle Workshops, Events, Tipps und Tricks und auch Blog Beiträge per Email zu bekommen. HIER anmelden.
Das was du beschreibst in deinem Beitrag hat 1930 eine Psychologin analysiert.
Du findest es im Buch „Theorien zur Fotografie“ Band II Seite 165. Thema ihreres Aufsatzes ist “ Die Psychologie des Sehens“.
Dort wird super toll erklärt, warum wir Menschen nicht in der Lage sind, dass selbe zu Sehen, obwohl es sich um die selbe Fotografie handelt.
Es hängt immer ein wenig davon ab, wie die persönliche Einstellung zur gesehenen Fotografie und dem Fotografen ist.
Auf Grund der „Leistungsgesellschaft“ bzw. der „narzisstischen Gesellschaft“ in der wir heute leben, ist es für viele einfach natürlich geworden immer mehr und mehr zu verlangen. Es ist die Jagd nach dem noch schönerem, noch besserem noch erhabenerem, die uns alle befällt, wenn wir auf eine Fotografie sehen.
Dabei ist es nur eine Fotografie, die einen Bruchteil der Sichtweise eines Menschen bedeutet.
Mein Tipp.. mach dich frei von „Bewertungen“ und ziehe dein Ding durch. Es kann sein, dass sich welche abwenden aber das ist es Wert, denn es werden neue kommen, die das mögen wie du es machst und weil du es machst!
Konkurrenzgedanken entstehen nur, wenn man sich auf diese „Bewertungen“ einlässt. Und wenn dir jemand sagt, das dieser festgehaltene Augenblick in deiner Fotografie eigentlich noch viel schöner oder besser gewesen wäre, wenn man eine andere Blende verwendet hätte, hat im Grunde keine Ahnung von Fotografie.
MfG
Sven
Meine Worte! Ein toller Beitrag, Lisa.
Ich arbeite gerne und viel mit anderen Fotografen zusammen, denn nur so kann man voneinander lernen und besser werden. Und zwar in beide Richtungen.
Sehr schön geschrieben habe die Lisa kurz auf dem lezten Fotowalk in Münster kenngelernt eine sehr tolle Fotografin auf solche Fotowalks lernt man echt viele neue Fotografen kennen so durfte ich vom anderen Fotografen das Sigma 50mm 1.4 testen aus der Art Serie ein klasse Objektiv.
Und sie hat recht lieber miteinander als gegeneinander lieber zusammen schöne Shootings planen als alleine durch den Regen zu tanzen :)
Gruß Sebastian aus Münster City ps für gemeinsame Projekte bin ich gern zu haben und tausche mich auch gerne mit anderen aus.
Da ist was Wahres dran! Wie mein Vorredner bin ich ebenfalls erst 18, habe jetzt auch ein Nebengewerbe angemeldet und habe vorallem Spaß an der Fotografie. Immer häufiger bekomme ich dieses Konkurrenzdenken mit und habe dazu kein Verständnis. Meist sind es in meiner Gegend die alteingesessenen Fotostudios, für die Photoshop&co noch Fremdwörter sind, die am lautesten schreien und gegen „die Hobbyfotografen, die das Geschäft kaputt machen“ wettern – oftmals aus Neid, weil Besagte schlichtweg die bessere Leistung erbringen. Statt sich selbst weiterzubilden und die Ursache bei sich selbst zu suchen.
Hach, die Lisa :)
Das Konkurrenzdenken vieler Fotografen kann ich auch nicht verstehen. Haben die wirklich Angst, zu kurz zu kommen? Keiner von denen hat die Fotografie oder Bildbearbeitung erfunden. Dabei kann ein einstündiges Treffen mit einem anderen Fotografen, die eigene Welt auf den Kopf stellen – oder wenigstens verändern. Andere Sichtweisen wirken sich immer bereichernd auf die eigene Arbeit aus, selbst wenn man nur feststellt, dass man es so nicht machen möchte.
Ich bin auf jeden Fall ein Freund von Kooperationen und suche so oft es geht danach. Denn nichts von anderen zu lernen bedeutet Stillstand und den will ich nicht.
Super Beitrag! Ich, selbst erst 18 Jahre und Anfänger im Bereich der Fotografie, bekomme es selbst leider auch viel zu oft zu spüren. Man wünscht es sich einfach ab und zu doch mal was von einem Profi zu lernen, aber die nutzen dann auch oft die o.g. Gründe. Vielleicht ändert sich das ja mal in Zukunft. Die meisten von den heutigen Fotografen haben schließlich zu deren Anfang solche Hilfe bekommen
LG