Vielleicht kennt ihr das. Ihr geht mal wieder fotografieren und merkt schon hier und auch später in der Bearbeitung, dass sich gerade irgendwas verändert. Irgendwie verändert sich eure Art der Fotografie, eure Bearbeitung. Auch mir geht es so. Von Zeit zu Zeit ändert sich meine Art der Fotografie. Warum kann ich euch nicht sagen. Ich denke das wird von vielem beeinflusst. Zum Beispiel immer dann, wenn ich ein neues Objektiv kaufe. Oder dann, wenn ich mir mal wieder viele Inspirationen suche und ausprobiere. Einen genauen Grund kann ich euch wirklich nicht nennen. Es ist bestimmt genauso, wie mit dem Hormonhaushalt. Alle 7 Jahre (in der Fotografie dann eben Monate) ändert sich der Körper – oder eben auch die Fotografie ;)
Unabhängig davon, was der genaue Grund ist, will ich euch heute trotzdem auf eine Zeitreise schicken. Ich zeige euch, wie ich am Anfang fotografiert habe und was sich mit der Zeit geändert hat. Wie meine Reise in die Selbstständigkeit war, könnt ihr übrigens HIER nachlesen.
2011
Ich fotografiere zum Ausprobieren meiner neuen Kamera (Eos 550D) meine beste Freundin. Auf Licht achte ich nicht. Hauptsache Portraits – das ist mir wichtig :)
Auch mein bester Freund muss vor die Kamera. Mit ihm probiere ich weitere Portraits. Auch mit Photoshop mache ich mich langsam vertraut und spiele mit den Farben. Besonders stolz bin ich auf den neuen Schriftzug. Ich merke, dass ich bei bewölktem Wetter eine schönere Ausleuchtung habe. Ab sofort will ich nur noch bei Wolken shooten.
Mein erstes Shooting mit Jenny. Jenny war in der fünften und sechsten Klasse meine beste Freundin. Ich frage sie im Jahr 2011, ob sie nicht mal schöne Bilder von sich haben möchte. Unser erstes Shooting. Viele weitere sollen folgen. Graffity – wer hatte kein Graffity vor der Linse. Ich kenne niemanden ;) Bei diesem Shooting merke ich, dass mir Portraits in der Natur besonders gefallen.
Einige Shootings mit Freunden folgen. Ende des Jahres habe ich ein weiteres Shooting mit Jenny. Meine Art der Fotografie und Bearbeitung hat sich schon geändert. Auch etwas Hautretusche mache ich mittlerweile. Ich liebe Portraits bei sanftem Wolkenlicht. Meinen Schriftzug habe ich mittlerweile etwas angepasst. Übrigens fällt euch bestimmt auf, dass ich zu Anfang fast ausschließlich Hochformat fotografiert habe. Warum? Keine Ahnung ;)
2012
Ich fotografiere zwischenzeitlich einige Freunde. Im Jahr 2012 mein erstes Studioshooting. Ich miete mich bei einem befreundeten Fotografen ein, um auszuprobieren. Er hilft mir, das Licht einzustellen. Das Model, Amelie, lerne ich während meinem Praktikum bei einem Fotografen kennen. Ich probiere schon viel mehr mit den Farben und der Beautyretusche aus.
Mein erstes Indoor Shooting mit Verena. Ich habe mir eine Softbox und einen Kompaktblitz gekauft und will nun viel damit ausprobieren.
Weitere Outdoor Shootings mit Freundinnen folgen. Mit Softbox!
Auch mit Jenny teste ich meine Softbox. Wie ihr in der Mitte seht, probiere ich wirklich jeden Stil aus ;)
Ich suche mir in der modelkartei.de meine ersten Modelle. Das erste Shooting ist direkt ein Doppelshooting mit Neleta und Nelly. Auch hier fotografiere ich ausschließlich mit Softbox. Ich achte darauf, dass wir ausschließlich im Schatten fotografieren.
Auch Diana kenne ich aus der Modelkartei. Dieses Shooting fotografiere ich ausschließlich mit Softbox. Ich setze das Blitzlicht sehr dezent ein. Der weiche Look, der sich später durch meine Bilder zieht, wird noch extremer sichtbar.
Ich probiere mich erneut im Studio aus. Diesmal mit Sissy. Ich weiß noch nicht, in welche Richtung es genau gehen soll. Na, hättet ihr solche Bilder auf meinem Weg von mir erwartet? ;)
Ein weiteres indoor Shooting mit Lise steht an. Das Licht kommt wieder aus meiner Softbox. Erste Gegenlichtversuche.
Sophia ist eine meiner ersten Kundinnen. Durch mein Studium lerne ich Reflektoren kennen und erkenne, dass man hier das gleiche natürliche Licht erzeugen kann – nur einfacher und mit weniger zu schleppen. Ab sofort fotografiere ich viel lieber mit Reflektor. Ich lerne, gegen die Sonne zu fotografieren um ein schönes Gegenlicht zu erzeugen.
2013
Die Kundenshootings machen mir Spaß. Im Jahr 2013 fotografiere ich hauptsächlich Kunden. Parallel dazu versuche ich mich in Modelshootings weiterzuentwickeln. Erste Workshop- und Coachinganfragen kommen rein.
Mein erstes Shooting am See mit Sabrina folgt. Aufgehellt wurde mit Reflektor. Noch heute liebe ich die Bilder.
Zwischendurch habe ich eine Kopfschmuck Phase. Ich glaube das mit dem Kopfschmuck war ein Hype, um den auch ich nicht herumgekommen bin ;) Meine Bilder sind mittlerweile sehr hell vom Stil her.
Auch mit Jenny shoote ich hin und wieder. Diese Bilder liebe ich besonders. rote Blätter, Gegenlicht – was will man mehr ;) Das hier ist das erste Shooting mit meinem 85 mm 1.2.
2014
Meine Kopfschmuck- und viel Makeup Phase geht weiter. Mittlerweile finde ich diese Phase von mir ganz schlimm – fotografisch gesehen. Aber das kann man ja immer im Nachhinein behaupten ;)
Irgendwie habe ich mich plötzlich besonnen und das viele Makeup weggelassen. Das erste (und bisher einzige) Shooting mit Fynn folgt. Ihr habt richtig gelesen – wir haben bisher nur dieses eine Mal geshootet. Bis heute sind in diesem Shooting meine Lieblingsbilder entstanden. Entstanden ist es mit Available Light und meinem bis heute geliebten 85 mm 1.2. Beste Anschaffung!
Viele Portraits im sinnlichen Nina Stil folgen. Die Bearbeitung ist relativ kontrastarm und milchig. Die Portraits sind alle relativ ähnlich. Aufgrund der vielen Workshops und Termine (mittlerweile betreibe ich die Fotografie hauptberuflich, Jahresrückblick siehe HIER) habe ich relativ wenig Zeit, neue freie Projekte zu realisieren.
2015
Meine Bearbeitung bleibt milchig, der Look wird aber düsterer.
Auch Jenny ist wieder mit von der Partie :) Rechts seht ihr, dass ich hier schon etwas mit dem Kotrast herumspiele. Meine Bilder werden allgemein kontrastreicher.
Meine Bilder werden kontrastreicher, dunkler, aber bleiben trotzdem weich. Komisch zu beschreiben. Schaut es euch einfach an ;)
Neuerdings probiere ich mich wieder total aus. Düster, sexy.
Viele fragen mich immer, wie ich zu meinem Stil gekommen bin. Ich hoffe, ich konnte das ganze für euch gut zusammen fassen :) Ihr seht hier, dass auch ich viel probiere, neue Ecken der Fotografie entdecke und es alles andere als einheitlich ist, wenn man es mal so betrachtet ;) Seht es positiv – nur durch viel ausprobieren kann man sich weiterentwickeln. Ich bin sehr gespannt, wo meine Reise noch hin geht ♥
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Wenn ihr Fragen habt, dürft ihr diese gerne hier unter dem Beitrag stellen :)
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Liebe Nina,
vielen DANK für Deinen Einblick. Sehr interessant.
Darf ich fragen, wie ich diesen „düsteren“ Look in Bildern hinbekomme?
Viele Grüße
Nadine (nh photography)
Liebe Nina,
ich habe Deine Homepage bzw. Deinen Blog leider erst vor einigen Tage entdeckt. Aber besser spät als nie! Mir gefallen Deine Fotografie und Deine authentische Art, mit der Du Dich präsentierst. Chapeau! Insofern steht dieser Kommentar für viele, die ich eigentlich noch schreiben sollte. Wahrscheinlich habe ich gerade diesen Post ausgewählt, weil ich mich in den letzten Tagen mit meiner eigenen fotografischen Entwicklung auseinander gesetzt habe und nun erneut ins Grübeln komme…
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner weiteren Laufbahn. Mit Deinem (sehr schönen) Studio hast Du ja einen weiteren großen Schritt gemacht. Hoffe, ich schaffe es mal zu einem Workshop bei Dir und freue mich bis dahin auf neue Blogposts und natürlich Bilder.
LG, Christian
Glückwunsch zu Deinem Werdegang und Danke für den offenen Einblick!
Die Entwicklung war rasant und echt beeindruckend.
Bei uns war das ähnlich, und auch wir sind teilweise fast „entsetzt“ darüber was, wir in der Vergangenheit so gemacht haben. Letztendlich haben wir dabei auch langsam unseren eigenen Stil entwickelt. Mittlerweile erkennen wir einen echten „Schnitzenbaumer“ auf Anhieb wenn wir Bilder sehen. Es beruhigt uns, das es bei anderen Kolleginnen und Kollegen auch so läuft. ;-)
Weiterhin viel Erfolg und Freude an der Fotografie wünscht die Zauberkugel aus Laubach. :-)
Hi, danke für deine Offenheit deinen Weg zu schildern, sowohl zur Fotografie wie auch zum eigenen Stil! Bei mir läuft es meist so ab das ich Fotos schieße und erst später beim bearbeiten entscheide welcher Stil zu welchem Foto passt, also vom „eigenen Stil“ bin ich wohl noch weit entfernt!
Liebe Grüße, mach weiter so, ganz toll
Vossi
Sehr interessant zu lesen! Wie du dich entwickelt hast, ist an den Fotos gut zu sehen. Deine Art Menschen abzubilden ist toll und unheimlich schön. Sehr inspirierend! Vielen Dank für den lesenswerten Beitrag!
Gruß aus Hamburg, Susanne
Zauberhaft beschrieben! Wenn ich mir meine Entwicklung anschaue (und im Moment gehts bei mir auch grad rund mit neuem Zeugs ausprobieren :D) muss ich bei ganz, ganz vielen Bildern mit dem Kopf schütteln. Ich glaube, solange man diese Kopf-Schüttel-Momente hat befindet man sich immer in einer weiteren Entwicklungsphase. Ohne die kanns doch nicht weiter gehen. Ich find deine Entwicklung absolut mega. Unbeschreiblich. Erstaunlich wie sich der Bildblick und die die eigenen Ansprüche scheinbar monatlich verändern.
Da wo du nun stehst, mit festem Bildstil, wäre ich gerne schon. :) Bitte, bitte weiter so! :) Freue mich auf weitere Posts von dir! :)
Liiiiiiebe Grüße aus Dortmund!
Was für eine krasse Entwicklung! *_*
Die Kopfschmuck-Phase finde ich besonders cool! Und Gegenlicht und dir roten Blätter – die Fotos sind echt traumhaft schön! *_*
Deine letzten Arbeiten finde ich unheimlich, atemberaubend, wahnsinnig toll!!!! :-O
Ich mag den Look und die Bildstimmung total! Und das beste? Es ist sexy, aber NICHT billig! Das sieht man viel zu selten in der heutigen Zeit. Oft wird einfach nur billig nackte Haut gezeigt. Grusselig.
Aber deine „sexy“ Arbeiten haben klasse, so soll es sein! :)
Weiter so Madame! Du bist unglaublich inspirierend! :)
*_*
Ganz viel sonnige Grüße aus Freiburg! :)
XX,
Photography & Fashion Blog
CHRISTINA KEY
http://www.christinakey.com
Vielen Dank für deinen Einblick. Da sind so viele wunderschöne Fotos dabei. Mein absolutes Lieblingsbild ist das erste von Fynn. Verfolge dich sehr gerne und freue mich auf viele weitere schöne Bilder. LG Andreas